Fabien hatte auf der Mittelinsel in der Grunerstraße am Alex einparken wollen im Januar 2018. Der angeklagte Polizist raste in ihr Auto hinein. "Viel zu schnell - wie kann man, schon im Tunnel unter dem Alex 130 Stundenkilometer fahren?", fragt der vositzende Richter. Der Polizist und seine Kollegen wollten zur "Mall of Berlin", von dort war irrtümlich ein Raub gemeldet worden. Mit 130 Stundenkilometern raste der angeklagte Beamte, der seit 32 Jahren bei der Berliner Polizei seinen Dienst tut. Als er bremte, war es bereits zu spät: mit 93 Stundenkilometers krachte er in den Kleinwagen von Fabien Martini. Die 21-jährige war auf der Stelle tot.
Erst knapp drei Jahre nach dem tragischen tödlichen Unfall wurde jetzt das Urteil gegen den Polizisten gesprochen. Die Eltern Fabiens kämpften jahrelang in ihrer Verzweiflung darum, dass es schneller gehen möge. Ein Jahr nach dem Tod ihrer Tochter war ihnen zugespielt worden, dass bei dem angeklagte Polizisten im Krankenhaus wohl 0,8 pro Mille Alkohol im Blut gefunden wurden. Doch die Staatsanwaltschaft brauchte über ein Jahr, um die Blutprobe zu beschlagnahmen. Einer der Justizskandale aus Sichte der Familie, so der Anwalt der Familie Matthias Hardt. Allerdings beschloss das Gericht, dass es keinen verwertbaren Alkoholtest nach dem Unfall beim Angeklagten gebe, der Beweiswert habe. Doch Richter Daue lässt keinen Zweifel im Urteil: "Die Ermittlungen am Tatort hatten weder Hand noch Fuß. Da geht es doch nicht darum, dass da die Polizisten nur herumwuseln!". Er poltert, dass es bei den Ermittlungen bereits am Tatort "erhebliche Sorgfaltspflichtverletzungen" gegeben habe, er habe "eine erhebliche Diskrepanz" zwischen den Aussagen der Polizeizeugen festgestellt.
Nach dem Unfall soll der Angeklagte noch 20 Minuten am Unfallort im Notarztwagen gesessen haben, ohne befragt zu werden, ob er die junge Frau getötet habe. Ein Eintrag auf der Facebookseite des Vaters Fabiens wurde als Morddrohung gegenüber dem angeklagten Polizisten verstanden und der Angeklagte bekam Personenschutz....
Nach dem Urteil weint der Vater Fabiens bitterlich. Fast täglich sellt frische Blumen an die Gedenkstätte für seine getötte "Fabi" in der Grunerstraße in Mitte.
Jeden Prozesstag kamen Martinis zum Prozess und brachten rote Rosen für ihre Tochter und ein Foto von der jungen Frau mit in Saal. Die Mutter stellte das Bild sichtbar auf ihrer Bank - dem Angeklagten gegenüber- auf. Der Richterstellte klar: die junge Frau habbe garkeine Schuld und garkeine Chance, als der angeklagte Polzist im Einsatz wie ein Geschoss heranraste, und Fabien Martini s tötete, statt Menschen zu retten, wie es seine Aufgabe sei.
Die Eltern Fabiens gegen in Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil.
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Gerichtsreporter Morling
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